Der Chesterfield-Mantel ist der unbestrittene Urvater aller modernen Herrenmäntel. Benannt nach dem Grafen von Chesterfield, der ihn im 19. Jahrhundert populär machte, gilt er als der erste Mantel, der ausschließlich für den Stil und nicht für den militärischen Einsatz entworfen wurde. Er verkörpert bis heute die Essenz des klassischen Herrenstils und ist das, was wir uns typischerweise unter einem eleganten Übermantel vorstellen.
Seine geradlinige Form ist sein Markenzeichen und steht im Kontrast zu den taillierten Mänteln der damaligen Zeit. Heute mag dieser gerade Schnitt etwas unzeitgemäß wirken, doch er verleiht dem Mantel eine zeitlose, minimalistische Eleganz, die ihn zum perfekten Begleiter über einem Anzug macht.
Charakteristische Merkmale des Chesterfield sind:
Ein gerader, kastiger Schnitt ohne Taillennaht oder Abnäher.
Einreiher, oft mit einer verdeckten Knopfleiste.
Kurzes, fallendes Revers.
Geradlinige Leisten- oder Pattentaschen.
Meist in Knie- oder Wadenlänge mit einem Rückenschlitz.
Traditionell aus Tweed, Flannell oder Kaschmir in dunklen Tönen.
In der Popkultur steht der Chesterfield-Mantel oft für Seriosität und Erfolg. Man sieht ihn an elegant gekleideten Anwälten, Diplomaten oder den klassischen Detektiven in Film und Fernsehen.
Der Covert Coat ist dem Chesterfield sehr ähnlich, hat jedoch einen ganz eigenen Charakter und eine andere Geschichte. Er wurde Ende des 19. Jahrhunderts in England speziell für die Jagd zu Pferd entwickelt. Sein Name leitet sich direkt vom Covert-Stoff ab, einem äußerst robusten, wasserabweisenden Twill-Stoff in schmutzig-grünlichen oder beigen "Tarnfarben".
Obwohl er seinen Ursprung in der Landmode hat, eroberte der Covert Coat schnell die Straßen der Städte und wurde zum Favoriten der städtischen Gentleman, die einen strapazierfähigen und zugleich eleganten Mantel suchten.
Die wesentlichen Unterschiede zum Chesterfield sind:
Stoff: Ausschließlich aus dem charakteristischen Covert-Stoff.
Details: Typische Merkmale sind die vier bis fünf parallelen Ziersteppnähte am Ärmelsaum, am Saum des Mantels und an den Taschenpatten.
Kragen: Oft mit einem Kragen aus Samt versehen.
Passform: Etwas kürzer als der Chesterfield, ursprünglich mit Seitenschlitzen für die Reitjagd, heute meist mit einem einzigen Rückenschlitz.
Der Covert Coat repräsentiert eine ungezwungene, aber dennoch raffinierte Eleganz und ist ein subtiles Statement für Kenner, die Wert auf funktionale Tradition und britischen Stil legen.