Der Lodenmantel, Wetterfleck und Koze

Mantelformen, Mantel Lexikon:  Grafik eines beispielhaften Lodenmantels des Künstlers Fab Gorjian
Lodenmantel illustriert von Fab Gorjian

 

 

Der Lodenmantel: Tradition, Funktion und alpiner Stil

 

Der Lodenmantel ist mehr als nur ein Kleidungsstück; er ist ein Erbe alpiner Handwerkstradition. Das charakteristische Material, ein robuster Wollstoff, der durch Walken unempfindlich gegenüber Wind und Wetter gemacht wird, hat seine Wurzeln in den Alpenregionen. Ob als stilvoller Begleiter in der Stadt oder als funktionaler Mantel für die Natur: Der Lodenmantel verbindet zeitlose Eleganz mit kompromissloser Funktionalität.

Die moderne Interpretation des Lodenmantels ähnelt oft einem großzügig geschnittenen Greatcoat und wird durch Gürtel oder Versteller auf Körperform gebracht.

 

Charakteristische Merkmale des modernen Lodenmantels:

  • Passform: Großzügiger, wadenlanger Schnitt mit einer Kellerfalte im Rücken, die durchgehend oder in der Taille gefasst ist.

  • Funktionale Details: Oft mit einem knöpf- und verstellbaren Dragoner und einem langen, knöpfbaren Rückenschlitz.

  • Kragen: Ein Stehumlegekragen, ähnlich dem Ulster, dient als effektiver Sturmkragen.

  • Stil: Meist als Einreiher, gelegentlich auch als Zweireiher, mit Schulter- und Rückenpasse.

  • Farben: Typische, dunkle Naturtöne wie Dunkelblau, Dunkelbraun, Schwarz oder Dunkelgrün.

 

 

Wetterfleck & Koze: Die traditionellen Formen

 

Im süddeutschen Raum sind zwei historische Formen des Lodenmantels besonders bekannt, die sich vor allem durch ihre Funktionalität für Jäger auszeichnen. Diese Modelle sind nicht nur Übermäntel, sondern dienen auch als wärmende Decke oder sogar als Notunterkunft.

  • Der Wetterfleck: Hierbei handelt es sich um einen langen und weiten, oft A-förmigen Übermantel ohne Ärmel. Er ist mit Schlitzen für die Arme ausgestattet und wird von Jägern besonders bei der Ansitzjagd geschätzt.

  • Die Koze: Dieses Wort, oft synonym mit dem Wetterfleck verwendet, beschreibt einen traditionellen Mantel, der ebenfalls als Umhang fungiert und besonders aus Loden gefertigt wird.

Beide Formen stehen nicht für das städtische Design, sondern für eine tiefe Verbindung zum Handwerk, zur Natur und zur jagdlichen Tradition.

Die Vielfalt des Lodenmantels reicht von urbaner Eleganz bis hin zur praktischen Jagdbekleidung, was ihn zu einem der wandelbarsten und bedeutungsvollsten Mäntel überhaupt macht.

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